Sie haben sich ein Ziel gesetzt, Ihren inneren Schweinehund überwunden und ein paar Wochen lang läuft alles gut. Aber dann stellen Sie auf einmal fest, dass Sie von Ihrem Plan ganz weit abgewichen sind. Vielleicht wollten Sie Ihr Essverhalten ändern, indem Sie Ihren Seelenhunger auf andere Art stillen, oder Sie haben sich eine sportliche Aktivität vorgenommen. Möglicherweise sind Sie sogar sehr diszipliniert geblieben, aber plötzlich kommt es zu einem massiven Rückfall in das alte Verhalten, vielleicht durch eine Krise oder Stress ausgelöst. Das alles kann Sie natürlich im ersten Moment verzweifeln lassen und Sie denken möglicherweise, dass jetzt ohnedies schon alles egal ist. Ist das ein Grund zum Aufgeben? Nein, ist es nicht!
Die erste und wichtigste Maßnahme für alle Durchhänger, Rückfälle und Ausrutscher: Ruhe bewahren und weitermachen! Es ist überhaupt nichts verloren!

Es gibt nichts, was Sie endgültig aus der Bahn werfen kann. Wenn beim Billardspielen die Kugel unabsichtlich vom Tisch gestoßen wurde, legt man sie wieder hin und spielt weiter.
Treffen Sie die Entscheidung zum Wiedereinstieg!

Wenn Sie Ihr Programm für kurze Zeit unterbrochen haben, zeigen Sie Verständnis mit sich selber. Sagen Sie sich so etwas wie: "Ich akzeptiere, was - aus welchen Gründen auch immer - passiert ist und starte jetzt mit voller Energie wieder neu". Vorwürfe bringen nichts, sehr wohl aber ein liebevoller Umgang mit sich selbst. Das ist Seelennahrung, die sich langfristig auch auf Ihre Motivation positiv auswirkt.
Um sich den Umstieg zu einem neuen Anfang zu erleichtern und schwierige Momente leichter zu überstehen, greifen Sie zu Ihrem Notfallkoffer, den Sie für solche Situationen von vornherein packen sollten. Er kann alles enthalten, was Ihnen gut tut und hilft, ruhig zu bleiben, sich wieder auf Ihr Ziel zu konzentrieren und auf unangenehme Gefühle anders als mit dem unerwünschten Verhalten zu reagieren. Hier sind ein paar Vorschläge, die Sie übernehmen können, wenn sie für Sie passen:

Der Notfallkoffer

  • Formulieren Sie Sätze, die Selbstakzeptanz, Verständnis oder Trost ausdrücken: "Ich kann es schaffen, ..." oder "Ich bin in Ordnung so wie ich bin" oder "Ich bin ein wertvoller Mensch" usw.
  • Erinnern Sie sich an das positive Zielbild, das Sie sich ausgemalt haben. Wie wird es sein, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben?
  • Holen Sie Ihre Erinnerungshilfen hervor. Wenn Sie noch keine haben: sammeln oder zeichnen Sie Bilder die zu Ihrem Ziel passen, vielleicht Fotos auf denen Sie Ihrem Ziel schon mal nahe waren, Symbole oder Gegenstände, die Sie wieder auf die Spur bringen
  • Legen Sie sich Dinge zurecht, die angenehm für Sie sind (ein duftendes Badeöl, Ihre Lieblingsmusik, ein anregendes Buch, einen schönen Blumenstrauß...)
  • Erstellen Sie eine Liste von Tätigkeiten und Übungen, die Ihnen gut tun (Entspannungsübungen, Yoga, spazieren gehen, ins Kino gehen, Spielen ...)
  • Tun Sie etwas hinein, das Ihre Sinne anspricht, z.B. ein Duftfläschchen, ein Minzbonbon, etwas das sich in der Hand gut anfühlt...
  • Denken Sie an Menschen, die Ihnen hilfreich sind und die Sie anrufen, anschreiben oder treffen könnten. Sie können deren Namen, Fotos oder Erinnerungsstücke, die Sie mit Ihnen verbinden, in den Koffer tun.

Gestalten Sie Ihren persönlichen Notfallkoffer so wie es Ihnen Spaß macht. Es kann tatsächlich ein kleiner Koffer sein, oder eine schöne Schachtel, ein Korb oder eine Lade oder er kann auch nur in Ihren Gedanken existieren. Hauptsache Sie können darauf zugreifen, wenn es notwendig ist.

Damit sind Sie für mögliche "gefährliche" Situationen gut gerüstet und Sie werden sehen, dass die Durchhänger und Rückfälle mit der Zeit immer seltener und weniger massiv auftreten, weil Sie gelernt haben, damit gut umzugehen.

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Anonymous

7 Jahren ago

Gute Idee für die Praxis. hab schon mal die Schokolade eingepackt -:)

starkepsyche

7 Jahren ago

Freut mich, dass Ihnen die Idee gefällt! Schokolade kann ein sehr sinnliches Erlebnis sein, das einem hilft, sich wieder im Hier und Jetzt zu verankern und dann neu loszustarten 🙂

Wie gehe ich mit Enttäuschungen um? – Starke Psyche

7 Jahren ago

[…] und akzeptieren Sie ihn, statt ihn wegzudrängen. Tun Sie sich etwas Gutes (siehe auch Blogpost Notfallkoffer). Vielleicht möchten Sie mit jemandem reden und eine andere Meinung dazu hören.  Vielleicht […]

Mag. Martina Weissenböck

Psychotherapeutin, Klin. Psychologin
Supervisorin, Coach
Zertifizierte Lebensberaterin

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